Die Entscheidung

Ich kann es nicht glauben, dass ich vor genau 1 Jahr eine Entscheidung getroffen habe, die mein Leben für immer verändern wird.

Es war eine kleine dumme Idee, die sich in meinem Kopf immer wieder verbreitet hat. Ich weiß noch genau, als ich abends meine Klavierroutine abhielt, und darüber nachgedacht habe, ach wie cool das wäre, wenn ich mal LIVE gehen könnte. Zu der Zeit hatte ich genau 248 Follower, und ich wusste nicht, wie ich jemals die 1000 Follower bekommen könnte, um damals LIVE gehen zu können. Ich dachte, mit Videos werde ich am schnellsten 1000 Follower erreichen. Am 5.12. habe ich ein Video hochgeladen, welches innerhalb von Minuten 1000 Aufrufe erzielt hat und nach einigen Tagen hatte ich schon über 5000 Follower. Genau eine Woche später bin ich das erste Mal live gegangen. Man war ich nervös! Kein professionelles Set up. Es hat hier geknackt, da hat es gehangen. Alles war noch in der Testphase. Am wohlsten habe ich mich damit gefühlt, wenn ich einfach spiele und nichts sagen musste. Ich war sehr schüchtern im LIVE zu sprechen.

>> Ich wollte immer etwas tun, was die Menschen bereichert.<<

Ich habe den Chat immer während ich gespielt habe versucht mitzuverfolgen. Sehr viele positive Nachrichten und Komplimente durfte ich tagtäglich lesen. Für viele war es ein Ruhepol, der geschaffen wurde, um abends zur Ruhe zu kommen. Doch es hat sich dann auch etwas entwickelt, was mir garnicht gefallen hat. Viele wurden von dieser ruhigen Stimmung angeregt, ihre größten Kämpfe und Sorgen zu teilen, die im Chat öffentlich diskutiert wurden. Es entstand eine schräge Depri Stimmung, die mich persönlich sehr mitgenommen hat. Ich bekam sehr viele Nachrichten von Leuten mit psychischen Erkrankungen, die mich um Rat gebeten haben, was sie als Nächstes tun können. Am Anfang war ich so glücklich über all die Nachrichten, denn es hat mir gezeigt, dass meine Meinung wertvoll ist. Doch mit der Zeit war ich überfordert, denn ich war kein ausgebildeter Psychologe, sodass ich auf viele Fragen keine Antwort hatte. Ich merkte nur, wenn es so weiter geht, werde ich selbst psychisch krank und musste was ändern.

Meine Entwicklung

Ich habe angefangen mehr mit der Community zu sprechen. Für mich war es wichtig ein bisschen lustige Stimmung reinzubringen, also habe ich mich verkleidet. Wer kann sich noch an Captain Joe erinnern? Ja, der kleine verrückte Pirat, der sogar seinen ersten Interstellar verpasst hat. Kurz darauf habe ich mein erstes Universum bekommen. Diesen Moment werde ich niemals vergessen, denn ich habe gefühlt 5min lang durchgehend wie ein kleines Kind geschrien und habe mich auf dem Boden gewälzt. Als Captain Joe habe ich auch meine erste kleine DJ Session LIVE veranstaltet.

Am 24. April 23 habe ich die Entscheidung getroffen in meinen Stream zu investieren, sodass ich mir ein professionelles Podcast Mikrofon und iRig Stream Pro besorgt habe. Endlich konnte ich in guter Qualität mit dem Klavier spielen und gleichzeitig mit den Leuten reden. Das hat einiges im Stream verändert. Ich habe mich jetzt wohl gefühlt, auch mal mit anderen Streamern live zu gehen. Meine Musik Streams haben für Aufmerksamkeit gesorgt, sodass mich Die Trovatos eingeladen haben bei ihnen im Live zu musizieren. Ja, es waren Die Trovatos, bekannt aus der Fernsehsendung "Die Trovatos - Detektive decken auf".

Die Birds sind geboren

Mit meinem Debütalbum "Birds Legacy" wollte ich ein Gefühl erwecken, dass wir Mut haben aus unserer Comfortzone herauszutreten, und Dinge zu wagen, die wir sonst niemals tun würden. Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich damit den Grundstein lege, für eine wundervolle Community die darauf folgt. Birds Legacy heißt auf Deutsch "Das Vermächtnis der Vögel". Also was werden wir unseren Nachfahren vermachen? Was möchten wir in unserem Leben tun, woran wir uns später noch gerne erinnern?

In meinem Herzen war schon immer der Spruch verankert: "Es tut gut, Gutes zu tun und andere Herzen zu berühren". Dies wurde unser Community Leitspruch. Wir haben angefangen Community Aktivitäten "BirdsFlyOutActivities" durchzuführen. Mit dieser Aktivität wollten wir Streamer Freunde als Community besuchen und Liebe lassen in Form von Likes, Kommentaren und Geschenken. Also sind wir rausgeflogen und haben unsere Birds Welle in fremden Chats verbreitet. Als Markenzeichen habe ich öfters mal den Falken im Namen der Birds Community geschickt, um zu zeigen, dass die Birds im Anflug sind. Später wurde der Name von BirdsFlyOutActivity zu #BirdsLanding.

Das Connecten mit anderen Streamern hat sich als das wichtigste Medium dargestellt, um selbst als Community zu wachsen. Ich habe meine Augen offen gehalten nach Musiker Streamer und bin so auf ViOLiNiA gestoßen, die mich schon oft mit ihrem Geigenspielen berührt hat. Als ich auf meiner For You von ihrem ersten offiziellen Big Match erfahren habe, habe ich entschieden ein #BirdsLanding zu veranstalten. Ich habe ihr als Zeichen unserer Community einen Falken geschickt. Sie hat das Match Haus hoch gewonnen und war so berührt von unserer Aktion, sodass sie mich nach dem Match direkt angefragt hat, und wir zusammen live gegangen sind. Da hat sie mir eine Frage gestellt, die alles verändert hat: "Hast du schon ein Live Manager?" Für mich war das neu. Wie ein Live Manager? Wenn man als Musiker gemanaged wird, dann hat man es geschafft. Ich habe diese Frage verneint, und darauf hin meinte sie: "Ich spreche mal mit meinem Live Manager. Er wird sich dann bei dir melden." Kurz darauf habe ich Piero als Live Manager gewonnen, der direkt bei TikTok arbeitet. Später habe ich erfahren, dass viele Streamer darauf hinarbeiten, irgendwann mal von TikTok einen Live Manager zu erhalten. Ich durfte mich damals glücklich schätzen, dass ich 1 von 5 Musiker in ganz Deutschland und Österreich war, der von Tiktok einen offiziellen Live Manager hatte.

Up and Downs

Nicht alles was glänzt ist Gold. Als Streamer wird man sehr oft attackiert. Leider nicht nur der Streamer, sondern auch teilweise Personen aus der Community. Oftmals sind die Motive Neid und Eifersucht. Auch wenn ich keine konkreten Geschichten oder Namen hier nennen werde, sind diese Teil von unserer Geschichte, und auch diese Seiten sind wichtig zu kommunizieren, denn durch schwierige Zeiten wird eine Community geformt und gesiebt. Am Ende sieht man, wer wirklich hinter einem steht und wer nur "palabert" hat, um möglicherweise Aufmerksamkeit für sich selbst zu gewinnen. Leider ist die Tiktok Plattform voll mit Menschen, die einem nicht das Beste wünschen. Vielleicht schreiben sie es in den Chat, aber im Herzen fühlen sie es nicht. Sobald man Erfolg hat, spürt man den Wind von Neid und Eifersucht. In diesen Momenten fällt es einem sehr schwer den kühlen Kopf zu bewahren. Denn ich als Streamer habe sehr viele Gefühle, die oft schon missbraucht oder verletzt wurden. Das tut dann kurz weh. Aber weil ich ein klares Ziel verfolge, ist es mir immer wieder leicht gefallen, schnell aufzustehen und die Krone zu richten und weiter zu machen.

Diese Momente formen mich auch als Person. Ich habe sehr viel über Menschenkenntnis gelernt. Was ich mir am meisten verinnerlicht habe ist, dass wenn man Gutes gibt, kommt auch vermehrt Gutes zurück. Vielleicht nicht von der Person, denen man Gutes gegeben hat, aber von anderen, die die positive Energie spüren. Karma!

Wie ich im Brief vom 12.05.23 zum 6 monatigen Jubiläum geschrieben habe, es wird nicht immer nur die Sonne scheinen, wir werden auch Tage erleben, wo es stark gewittert und Shit stürmt, genau in diesen Tagen, wo viele darüber sprechen, dass alles zusammen bricht, was wir uns mühevoll aufgebaut haben, genau dann, müssen wir wissen, warum wir das alles hier machen. Denn solche Tage haben wir schon erlebt, und werden wir höchstwahrscheinlich wieder erleben.

Unsere Erfolge

Viele Streamer betiteln mich als Streamer, der 24/7 live ist. Mit durchschnittlich 6h pro Tag, die ich im Jahr gestreamt habe, ist das auch nicht weit hergeholt. Ich muss zugeben, ich habe dieses Jahr sehr krassen Fokus darauf gelegt, mir was auf Tiktok nachhaltig aufzubauen. Ich glaube an das, was Kontra K in seinem Song "Erfolg ist kein Glück" beschreibt:

>>Man erntet nur das, was man auch gibt.<<

Ich habe viel geopfert, vor allem Zeit. Aber genau das habt ihr als Community ebenso getan wie ich! Die Zeit ist der wertvollste Support, den die Community dem Streamer schenken kann. Denn ohne euch würde es keine Community geben. Der finanzielle Support kommt dann, wenn eine funktionierende Community besteht. Deswegen DANKE AN ALLE, die immer an uns geglaubt und mir eure Zeit geschenkt haben.

Wer hätte gedacht, dass ich nach einem Jahr Streaming bereits 3x zu den TOP20 Streamern zähle. Mehr als 20 mal waren wir in den TOP100 und wir haben uns letzte Woche die 1 in der offiziellen Tiktok Kampagne "Monster" geholt!

Das fühlt sich alles nach einem sehr guten Traum an. Für uns ist es Realität.

Die Transformation

"Du hast dich voll verändert", ist ein Spruch, den ich immer wieder zu Gehör bekomme. Am Anfang dachte ich, die Antwort für mich ist ganz klar "Nein, ich bin doch noch ich. Ich habe mich nicht verändert." Mittlerweile antworte ich überzeugt mit "Ja, du hast recht. Ich habe mich verändert." Ich würde es vielleicht eher mit dem Wort "entwickelt" ersetzen. Denn das ist, was Fortschritt ausmacht. Am Anfang war ich ein schüchternes Küken, mittlerweile nehme ich kein Blatt mehr vor den Mund. Beides hat Vor- und Nachteile. Am Ende entwickelt man sich, und die Frage, die man sich stellen muss ist, war es eine positive oder negative Entwicklung. Ich kann nur von mir und unserer Community sprechen. Der Zusammenhalt ist stärker als je zuvor. Es ist ganz normal, dass immer wieder Leute kommen und wieder gehen. Aber eine starke Community erkennt man, wenn man in schwierigen Zeiten zusammenhält. In dem Voting Event habe ich sehen dürfen, wie alle sich bemüht habe, Ideen zu kreieren, wie wir den Platz 3 verteidigen können. Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob wir aufgegeben haben, und da rede ich auch vor allem von mir. Nach einer kurzen Streaming Pause habe ich den Kampf wieder aufgenommen, und dann haben wir magische Momente erlebt. Wir geben niemals auf! Das haben wir bewiesen. Das Ergebnis: "Wir fahren nach Barcelona!"